Was tun, wenn Sie beichten möchten?

Zum Leben eines Christen gehört die Umkehr, der Neuanfang, die Versöhnung. Das erste Wort Jesu bei seinem öffentlichen Wirken lautet: "Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!" (Mk 1, 15).

Jede Sünde schadet nicht nur mir, sondern zerstört auch Gottes Schöpfungsordnung. Heute wird Schuld oft verdrängt, abgewälzt, geleugnet, aber sie bleibt. Kein Mensch kann Sünden vergeben außer Gott. Wer aus Liebe zu Gott seine Sünden bereut, sie vor dem Priester stellvertretend für die Glaubensgemeinschaft bekennt, darf Gottes ganze Vergebung erfahren. Dabei wird der Priester versuchen, durch seelsorglichen Rat auf dem Weg der Umkehr zu helfen. Die Beichte ist eines der größten Geschenke Gottes an uns. Haben Sie keine Angst, zur Beichte zu gehen, auch wenn Sie schon 10 oder 20 Jahre nicht mehr bei der Beichte waren. Der Priester hilft Ihnen gerne bei der Beichte. 

In der Wolfgangskirche nimmt sich ein Priester jeden Samstag vor der Abendmesse (17.30 - 18.00 Uhr, zurzeit in der Krypta, links um die Kirche herum und zwischen Pfarrheim und Kirche hinunter, rechte Türe) für Sie Zeit. Sie können aber auch einen der Priester anrufen und einen Termin zur Beichte oder zum Beichtgespräch vereinbaren. Das Gotteslob, das in der Kirche hinten aufliegt,  bietet viele Vorlagen zur inneren Bereitung (ab Nr. 593 bis 599). Selbstverständlich können Sie mit jedem Priester zu anderen Zeiten einen Beichttermin vereinbaren. 

Vor den großen Feiertagen (Weihnachten, Ostern) werden weitere Möglichkeiten zur Beichte angeboten. Näheres ist dem jeweiligen Pfarrbrief ersichtlich.

Das breiteste Angebot zur Beichte bietet die Karmelitenkirche St. Josef (Alter Kornmarkt 7): Mo - Fr 9 - 11, 15 - 17 Uhr, Sa 9 - 11, 15 - 16 Uhr, So 9.00 - 9.40 Uhr. Sie ist die große "Beichtkirche" der Stadt. 
Weitere Beichtgelegenheiten: Pfarrei Heilig Geist (Isarstr. 54): Samstag 17.00 Uhr, Pfarrei Herz Marien (Rilkestraße 17): Samstag 17.00 Uhr

"Die größten Annäherungswerte an einen Beichtvater erreicht wahrscheinlich der Barkeeper." (Peter Sellers, 1925 - 1980, brit. Schauspieler)

"So unbeholfen die Beichte auch sein mag, sie ist der entscheidende Ort, an dem man die Frische des Evangeliums neu erfährt, an dem man von neuem geboren wird. Dort lernen wir sogar die Gewissensbisse wegzublasen, wie ein Kind ein fallendes Herbstblatt fortbläst. Dort finden wir das Glück Gottes, die Morgenröte der vollkommenen Freude." (Roger Schutz, 1915 - 2005, Gründer der Gemeinschaft in Taizé, evangelisch-reformiert)

"Ein Katholik hat die Beichte, um sich von seinem Gewissen zu erholen, eine großartige Einrichtung; er kniet nieder und bricht sein Schweigen, ohne sich den Menschen auszuliefern, und nachher erhebt er sich, tritt wieder seine Rolle unter den Menschen an, erlöst von dem unseligen Verlangen, vom Menschen erkannt zu werden. Ich habe bloß meinen Hund, der schweigt wie ein Priester, und bei den ersten Menschenhäusern streichle ich ihn." (Max Frisch, 1911 - 1991, schweiz. Schriftsteller. Aus: Evang. Gesangsbuch, S. 1514)

"Es ist nicht richtig zu meinen, wir müssten so leben, dass wir niemals Vergebung brauchen. Unsere Schwachheit annehmen, aber auf dem Weg bleiben, nicht kapitulieren, sondern vorangehen und uns durch das Sakrament der Versöhnung immer wieder bekehren für einen Neuanfang und auf diese Weise für den Herrn wachsen, reifen in unserer Gemeinschaft mit ihm!" (Papst Benedikt XVI. am 17.02.2007)

"Auch die Priester müssen beichten, auch die Bischöfe: wir alle sind Sünder. Auch der Papst beichtet alle 15 Tage, denn auch der Papst ist ein Sünder! Und der Beichtvater hört die Dinge, die ich ihm sage, er rät mir und er vergibt mir, denn wir alle brauchen diese Vergebung." (Papst Franziskus)

"Beicht macht leicht." (Sprichwort)