Ostermontag: "Brannte uns nicht das Herz ..."

Der zweite Ostertag ist von den beiden Emmaus-Jüngern geprägt. Sie sind unterwegs, frustriert gehen sie nach Hause, als sie Jesus begleitet und auf wundervolle Weise zurückholt. Es steckt viel in diesem Evangelium:Wanderer unterwegs Emmaus rain gb9a26432d 640
- Die Emmaus-Geschichte (Lk 24, 13 - 25) ist eine österliche Umkehr-Geschichte. Die trauernden werden von Jesus zur Freude und zum Leben angesteckt.
- Jesus geht mit den Traurigen mit und lässt sie ihren Frust erzählen. "Was denn?" Er kann zuhören. 
- Jesus ergreift das Wort und deutet die Schrift (unser "Altes Testament") auf ihn hin. Es ist wie ein Wortgottesdienst mit österlicher Mutmach-Predigt.
- Jesus bricht das Brot mit ihnen und sie erkennen ihn dabei. Ein Bild für die Eucharistie. 
- Das "brennende Herz" lässt die Jünger umkehren und sie werden zu Zeugen der Auferstehung für die anderen. 
Das Evangelium hat damit mit drei Fragen zu tun: Wo kommen wir her? Was sind unsere Quellen? Wohin machen wir uns auf? 
Einen schönen Emmaus-Tag und noch schöneren Emmaus-Gang! (Bild: pixabay.de)

Karsamstag: Er ist wirklich tot!

Liturgie heute: (erst am Abend: Die Feier der Osternacht) 21 Uhr.

Gerne überspringen wir den Karsamstag. Die Kirche ist schon für die Osternacht hergerichtet. Aber bleiben wir für einen Moment stehen: Jesus war tot. Die letzte Kreuzwegstation sagt es deutlich: "Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt." Das Entsetzen und die Verwirrung ist riesig, etwa bei den Emmaus-Jüngern, die zunächst ganzKreuzweg_Jesus_wird_ins_Grab_gelegt.JPG fertig berichten und am Boden sind. Jesus war tot, die Trauer und das Entsetzen waren groß: "Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde." (Lk 24,21). Und das Grab des Josef von Arimathäa, der vorgeschobene Stein und die Berichte von den Grabbesuchen machen klar: Da gibt es nichts zu deuten.
In den Ostkirchen ist der Karsamstag noch stärker im Bewusstsein als "Hinabsteigen zu den Vätern" und "Hinabsteigen in die Hölle, den Hades". Nicht um dort zu bleiben, sondern um heraufzuholen. In bunten Farben wird geschildert, wer da aller dort ist, von Anfang der Welt an, und wie sie Jesus sammelt für die große Auferstehung.
Der Karsamstag ist geheimnisvolle Stille und unruhiges Dunkel, gespanntes Katapult, bereite Knospe vor dem Aufbruch, ein unendlich tiefes Grab vor dem ersten Licht.

Wer das kirchliche Morgengebet (Laudes) vom Karsamstag beten möchte, kann dies hier tun.

Gründonnerstag: Die Drei Österlichen Tage (Triduum) beginnen

Hl. Messe heute (Feier vom Letzten Abendmahl): 20 Uhr (St. Wolfgang). Näheres in der Osterrosette. Letzte Beichtgelegenheit: 17.00 – 18.00 Uhr.

Soll die Kirche nicht mehr für die Armen da sein? Oder soll die Kirche nicht Gott stärker in den Mittelpunkt rücken? Der Gründonnerstag zeigt uns beides: Jesus gibt den Jüngern "seinen Leib" und "sein Blut", nachdem er ihnen "die Füße gewachsen" hat. Eucharistie und Nächstenliebe gehören zusammen. Nur dann sind wir und ist Kirche wahrhaftig nach innen und glaubwürdig nach außen. Ohne Gebet neigt die Aktion zum Aktionismus, ohne Dienst wird die Eucharistie bigott. Das Kreuz weist in beide Richtungen: nach oben und zur Seite.

Nach dem Letzten Abendmahl (ca. 22 Uhr) beginnt in der Krypta die eucharistische Anbetung, sie reicht bis kurz vor der Liturgie zur Sterbestunde am Karfreitag. Alle sind eingeladen, auch wenn jeweils bestimmte Gruppen der Pfarrei präsent sind (Einteilung s. Osterrosette).

Anregungen zum Gebet vor dem eucharistischen Herrn:
- Bibel: Leidensgeschichte Lk 22 – 23
- Gotteslob: 5 – 22 (Gebete), 673 – 684 (Andachten),
- Augustinus, Bekenntnisse 

Dienstag in der Karwoche

Hl. Messe heute: 8.30 Uhr (St. Theresia), 19 Uhr (St. Wolfgang), BeichtMonstranz_Anbetung_eucharist-g9e2f49ef0_1920.jpggelegenheit: 18.00 – 18.45 Uhr. Näheres in der Osterrosette

Die eucharistische Anbetung vom Gründonnerstag-Abend nach der Feier des Letzten Abendmahls in den Karfreitag hinein ist ein Innehalten. Groß und festlich sind die offiziellen Liturgien, lang die Texte und Lieder, prächtig die Gewänder und Bräuche. Jetzt wird es still, dort unten in der Krypta, vor der Monstranz, vor Seinem Angesicht.
Im Zentrum steht das persönliche Gebet. "Er schaut mich an und ich schaue ihn an", sagte der einfache Mann dem heiligen Pfarrer von Ars auf dessen Nachfrage, was er die ganze Zeit in der Kirche mache. Man darf sich aber auch mit ihm untehalten, ihm etwas anvertrauen und sich vorstellen, was er darauf sagt; oder ihn etwas fragen und versuchen hinzuhören, was er darauf sagt. "Inneres Gebet" nennt es die hl. Theresia und vergleicht es mit einem "Verweilen bei einem Freund".
Dann soll sich das Gebet zum eucharistischen Jesus weiten und zum Gebet für die Menschen und in den großen Anliegen sein: für die Freunde und Angehörigen, für die Pfarrei, für die Kranken, für die Geflüchteten und die Kriegsopfer, für Papst und Bischof und für unsere Verstorbenen. Wir beten um den Frieden, um Versöhnung zwischen verfeindeten Menschen, um die Ausbreitung des Glaubens. Einfach um alles, was wir Gott zutrauen.
Für die einzelnen Stunden sind verschiedene Gruppen unserer Pfarrei besonders eingeladen. Die Osterrosette zeigt die Einteilungen (mit einem Fehler: Die PSG ist von 8 – 9 Uhr in der Anbetung). Wer für seine Gruppe für die gemeinsamen Gebete und Lieder etwas vorbereiten möchte, findet hier (Die Hoffnung weitertragen) und hier (Handreichung zur ewigen Anbetung) viele Anregungen.

Fragen zur persönlichen Vorbereitung:
- Welche persönlichen Gebetsanliegen möchte ich Jesus in die Anbetungsstunde mitbringen?
- Welches Wort Jesu aus den Evangelien der letzten Wochen spricht mich besonders an?
- Wen will ich im Geiste in die Anbetung mitnehmen?

Ostersonntag: Jesus lebt! Allen ein gesegnetes Osterfest!

Liturgie heute und am Ostermontag: 8.30, 10.00, 11.00, 19.00 Uhr. (St. Theresia: 10 Uhr, St. Vitus: 9.30 Uhr)Osterbrunnen_BKH_ganzklein_20220416_183022.jpg

Im Brunnenhof des Bezirkskrankenhauses steht ein besonders schön gezierter Osterbrunnen. Die Nazis haben versucht, die Osterbrunnen als "heidnische Überreste" umzudeuten – vergeblich. Denn die Eier und das Grün als Zeichen neuen Lebens, die bunten Farben der Freude, das Wasser der Taufe, die Krone des Auferstandenen – oft nochmals die Eierform aufnehmend, das häufig verwendete Kreuz auf der Krone – alles deutet auf Ostern hin.

Denken wir in unserem Ostergebet an die vielen Einrichtungen der Gesundheit, der Forschung und der Lehre in unserer Pfarrei. An  unsere Friedhöfe, die durch Ostern Gärten der Hoffnung geworden sind. Und an die Menschen, die aus der Ukraine vor dem Krieg zu uns geflohen sind. 

Karfreitag: Leiden und Sterben unseres Herrn – und Seine Sieben Worte

Liturgie heute: (Feier vom Leiden und Sterben Christi): 15 Uhr. IMG 7320 Kreuz verkleinertUm 9 Uhr beten wir den Kreuzweg. Bis 14.45 Uhr ist in der Krypta (links um die Kirche rum, zwischen Kirche und Pfarrheim runter, Eingang rechts) noch die Möglichkeit zur eucharistischen Anbetung.

Die Sieben Worte Jesu am Kreuz fassen zusammen, was heute passiert, und helfen uns, über den Sinn des Leidens und Sterbens Jesu für uns nachzudenken.

1. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34)
2. „Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43)
3. „Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26–27)
4. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34; Mt 27,46; Psalm 22,2)
5. „Mich dürstet.“ (Joh 19,28)
6. „Es ist vollbracht.“ (Joh 19,30)
7. „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46; Psalm 31,6)

Wer mit diesen sieben Worten Jesu beten möchte, findet hier eine gute Andacht und Anregung. Die Andacht aus dem früheren Gotteslob (1975, Nr. 776) ist hier zu finden.

Mittwoch in der Karwoche: Veronika am Kreuzweg

Hl. Messe heute: 8.30 Uhr (St. Theresia), 19 Uhr (St. Wolfgang), Beichtgelegenheit: 18.00 – 18.45 Uhr. Näheres in der Osterrosette

Veronika_reicht_Jesus_das_Schweißtuch.JPGWie kommt Veronika in die Leidensgeschichte? In der Bibel steht sie nicht, aber im Kreuzweg lautet die sechste Station: "Veronika reicht Jesus das Schweißtuch." (Bild: Pfarrkirche St. Wolfgang) Das sogenannte Nikodemus-Evangelium  (VII.) erzählt, dass die blutflüssige Frau, die von Jesus geheilt wurde (Mk 5,29), mit Namen Bernike am Leidensweg Jesu stand. Die Erzählung wächst und nach und nach entsteht, was wir so kennen: Sie trocknet ihm Schweiß und Blut ab und wird dafür reich beschenkt: Sein Gesicht prägt sich in das Tuch. Jetzt hat sie ein Bild von Jesus!

Auch an anderen Kreuzwegstationen begegnen Frauen Jesus: die weinenden von Jerusalem und natürlich seine Mutter. Die mit Veronika ist vielleicht die zärtlichste Begegnung und vielleicht deswegen so im Volksglauben verankert. Anderen zu helfen, beschenkt uns und gibt uns ein Bild Jesu, das "wahre Bild" (vera – ikon, ein griechisches Wortspiel mit Veronika).

Fragen zum Nachdenken und Diskutieren:
- Welche "Bilder" haben wir von Jesus? Kommen da auch Schweiß und Blut vor?
- Kennen wir andere kleine Gesten mit großer helfender Wirkung?
- Was bleibt, wenn wir leidenden Menschen begegnen?

Montag in der Karwoche

Hl. Messe heute: 8.30 Uhr (St. Theresia), 19 Uhr (St. Wolfgang). Beichtgelegenheit: 18.00 – 18.45 Uhr. Weitere Gottesdienste: s. Osterpfarrbrief/Osterrosette.