Kurfürstentum Bayern

Kumpfmühl war immer bayerisch und gehörte nie zur freien Reichsstadt Regensburg. Zwei Burgfriedenssäulen nahe der Wolfgangskirche markieren die über 500 Jahre lang gültige Grenze zwischen kaiserlichem dort (die Reichsstadt war lange Zeit protestantisch) und kurfürstlichem, landesherrlichem Gebiet (Kurfürstentum Bayern, katholisch) hier. Da das Kloster Prüll mit seinen Wiesen und Feldern in Kumpfmühl zu Bayern gehörte, schob sich der Grenzverlauf des Kurfürstentums Bayern hier im Süden weit in das Territorium der Reichsstadt hinein.

1818 wurde Kumpfmühl eingemeindet, bildet aber bis heute einen eigenständigen Stadtteil mit regem Innenleben.

Neueste Forschungsergebnisse der Geschichte Kumpfmühls, aus "Geschichte der Stadt Regensburg", Hrsg. Peter Schmid, Pustet, 2000.

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Die legendäre Kumpfmühle

Die Kumpfmühle verlieh dem ganzen Stadtteil den Namen. Sie stand bei der heutigen Theresienkirche. Ihre Geschichte reicht weit ins Mittelalter, vielleicht sogar bis in die Römerzeit zurück. Der Name bezieht sich auf Kumpfe (= hölzerne Schüsseln, Wasserbehälter). Kumpf nannte man früher den mit etwas Wasser gefüllten kleinen Lederbehälter, den der Bauer am Gürtel trug (Köcher). In ihm war der Wetzstein eingesteckt, der immer nass bleiben musste. Beim Mähen schliff der Bauer seine Sense immer wieder mit dem Wetzstein scharf.
Das Wasser des Vitusbaches fiel also nicht wie bisher auf Bretter, wo es sofort abglitt, sondern wurde in gewaltigen Schüsseln aufgefangen. Durch das Gewicht der Schüsseln war die Antriebskraft des Mühlrades vervielfacht. Diese Erfindung brachte einen gewaltigen technischen Fortschritt mit sich.

Das Bild zeigt eine der ältesten Aufnahmen der Getreidemühle bei der Theresienkirche. 1944 wurde sie zerstört.
In diesem Zusammenhang sei auf die Broschüre "Erinnerungen in Kumpfmühl" mit einer sehr umfangreichen Sammlung alter Bilder Kumpfmühls verwiesen, erhältlich im Pfarramt St. Wolfgang.

Fortsetzung siehe Geschichte der Pfarrei St. Wolfgang.

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