Fundorte

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Der Plan zeigt die Südwest-Ecke des Kastells nördlich der Wolfgangskirche. In roter Farbe sind die verschiedenen kleinflächigen Grabungen eingezeichnet. Sie konnten bisher nur stichpunktartig erfolgen.

Nummer 1: Der bekannte Kumpfmühler Schatzfund wurde hier gefunden. Man hatte den Schatz also innerhalb des Lagers versteckt, nicht außerhalb des Kastells, wie früher vermutet. Der Kumpfmühler Römerschatz gilt als der größte römische Fund in Süddeutschland mit 25 prägefrischen Goldmünzen und 610 Silberdenaren, dazu Gold- und Silberschmuck in einem Bronzekessel. Wahrscheinlich vergrub hier ein römischer Offizier seinen Familienbesitz oder es war Beutegut eines Soldaten. Der Besitzer kam jedoch von einem Feldzug nicht mehr zurück. Entdeckt wurde er 1989 bei Kanalbauarbeiten nördlich der Stadtpfarrkirche St. Wolfgang (Bild des Fundes siehe oben bei "Römerschatz"). Der Fund ist ausgestellt im Historischen Museum der Stadt Regensburg.

Nummer 2: An der Südwest-Ecke des Kastells befand sich eine Abfallgrube der Römer, die zur Fundgrube für Archäologen wurde. Einige Fundstücke sind im Pfarrheim zu sehen. Die Krümmung der Lagermauer und der Gräben konnte hier nachgewiesen werden.

Nummer 3: Stichgrabung im Pfarrgarten 1996. Durch diese Grabung konnte nachgewiesen werden, dass das Kastell nach Westen hin erweitert wurde, somit die Westmauer des Kastells um 30 Meter weiter westlich verlief und das Kastell größer war als ursprünglich angenommen. Fotos dieser Grabung sind auf der Web-Seite zuvor (unter "Ausgrabungen") wiedergegeben.

Römerfunde bei St. Wolfgang

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Ziegel mit Abdruck eines Stempels
COH I CAN (= Cohors I Flavia Canatenorum milliaria sagittariorum), Erste Kohorte der Kanatener aus Syrien (Kanatha, südlich von  Damaskus), sie war fast 1000 Mann stark, zum Teil beritten und war in Kumpfmühl um 100 n. Chr. stationiert. Der Ziegel ist im Pfarrheim ausgestellt.
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Links: Hals einer römischen Amphore, der Henkel ist abgebrochen.
In der Bildmitte: Räucherkelch zum Abbrennen von Dufthölzern und Weihrauch.
Rechts oben: Reliefschüssel aus Terra sigillata (Feines Tafelgeschirr)
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Verschiedene Lanzenspitzen und Schlüssel für Truhen

Die Funde sind der Öffentlichkeit zugänglich durch die Dauerausstellung in einer Vitrine des
Pfarrheims St. Wolfgang. Alle Fundstücke wurden im Umfeld der Kirchenanlage
entdeckt und stammen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus.

Römerschatz

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Der Kumpfmühler Römerschatz, der größte römische Fund in Süddeutschland mit 25 Goldmünzen (aurei) und 610 Silberdenaren, dazu goldene Siegelringe und silberne Schmuckstücke aus Pannonien (heute Nord-Ungarn).  Die Schlussmünze mit dem Bild Marc Aurels stammt aus dem Jahre 167 nach Chr. Zufällig entdeckt wurde der Schatz 1989 bei Kanalbauarbeiten direkt bei der Pfarrkirche St. Wolfgang (zur Lage des Fundortes innerhalb des Kastells siehe weiter oben unter "Fundorte"). Entweder handelte es sich um einen römischen Familienschatz oder um das Beute- oder Plünderungsgut eines Soldaten, der die Schätze bei Feldzügen gegen Barbaren (Gemanen)  raubte, der aber später im Krieg gefallen war. Der Schatz ist ausgestellt im Historischen Museum der Stadt Regensburg, Abteilung Römerfunde.

Römischer Getreidespeicher

Ein im November 2006 entdeckter Holzträger von 40 x 40 Zentimeter gehörte zu einem mehrschiffigen römischen Gebäude, das die enorme Länge von 40 Meter besaß. Der quadratische Pfeiler ist im Bild braun zu erkennen, im roten Kreis befindet sich aufgeschüttetes Material zu dessen Befestigung.

Wahrscheinlich handelt es sich um einen Speicherbau, der parallel zur Augsburger Straße verlief, 200 Meter südlich der Wolfgangskirche. Die Lagerhalle stammt etwa aus dem Jahre 150 nach Chr. und diente den Soldatenfamilien im Dorf (vicus) vor den Toren des Kumpfmühler Kastells als Getreidespeicher (Dr. Silvia Codreanu-Windauer, Bild: Arctron).

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