St. Wolfgang

regensburg st wolfgang 2 1366x911Die Wolfgangskirche beherbergt eine der interessantesten Orgeln des Bistums: Willibald Siemann schuf 1940-1944 die große Orgel mit 45 Registern auf der Westempore, wobei er fest an den romantischen Prinzipien festhielt und nur wenige zu jener Zeit der Orgelreform typische Register einplante. Nach der Beschädigung von Kirche und Orgel während eines Fliegerangriffes am 28. Dezember 1944 wurde das Instrument 1948 durch den Orgelbauer Michael Weise mit einigen Veränderungen wieder aufgebaut. Den mächtigen Contrabass 32´ im Prospekt mit den imposanten zehn Metern messenden Holzpfeifen fügte Weise auf Wunsch Stadtpfarrer Lachers hinzu: „Ich hätte gerne einen wuchtigeren Prospekt wie der alte war. Er wirkte kleinlich.“ [Pfarrarchiv Brief Lacher 01.02.1947]

Allein durch ihre Ausmaße von 12,5m in der Breite und ca. 15m Gesamthöhe ist sie eine der größten Orgeln im Bistum; zudem ist unsere Orgel das größte erhaltene Instrument aus der Werkstatt Siemanns. Neben der recht dunklen und warmen Klangkraft besticht das Instrument durch die mannigfaltigen Einzelfarben und die Möglichkeit fast das komplette Spektrum der Orglmusik abzudecken.

FB IMG 15399385062261961 wurde zur besseren Begleitung der Gottesdienstgemeinde und zur Füllung des Raumes über dem großen Portal vom Orgelbauer Meier ein weiteres Orgelwerk mit neun Registern errichtet; bereits 1948 wurde es gewünscht, aber auf Grund knapper Geldmittel nicht ausgeführt. Dieses Instrument folgte, im Gegensatz zu den spätromantischen Klängen der Siemannorgel, dem sog. „neobarocken“ Klangstil als Ideal der Nachkriegszeit.

Mit dem Umbau 1985 wurden beide Instrumente vor dem Exitus bewahrt, der inzwischen fehlerhafte originale Spieltisch gegen einen neuen viermanualigen ausgetauscht und innerhalb der Orgeln weitere aus heutiger Sicht nachteilige Veränderungen vorgenommen. 2018 erfolgte durch die in Leonberg ansässige Orgelbaufirma Mühleisen eine grundlegende Sanierung der Gesamtorgelanlage. Neben der technischen Überarbeitung wurden auch die Meierorgel klanglich an die Siemannorgel angepasst und innerhalb der Siemannorgel viele klangliche Veränderungen rückgängig gemacht. Somit lautet die Disposition seit Dezember 2018:

Hauptwerk Positiv Schwellwerk Pedal Hauptorgel
Bourdon 16´ S Viola di Gamba 8´ S Quintatön 16´ S Contrabass 32´ W
Weitprincipal 8´ S Singend Gedackt 8´ S Hornprincipal 8´ S Principalbass 16´ W
Hohlflöte 8´ S Rohrflöte 8´ S/Mü Fernflöte 8´ S/Mü Subbass 16´ 
Gemshorn 8´ S Geigenprincipal 4´ S Salicional 8´ S Zartbass 16´ 
Dulciana 8´ S Querflöte 4´ S Unda Maris 8´ S Octavbass 8´ 
Octave 4´* S Octavin 2´ S It. Principal 4´ S Gedacktbass 8´ W
Nachthorn 4´* S Sesquialter 2f. 2 2/3´ S/Mü Blockflöte 4´* S Jubalflöte 4´ S
Quinte 2 2/3´* S Scharff 3fach 1´ S/R Nasat 2 2/3´* S/Mü Rauschpfeife 3f. 2 2/3´ S/Mü
Octave 2´* Krummhorn 8´ S Feldflöte 2´* S/R/Mü Posaune 16´ S
Cornet 3-5f. 8´ * W   Terz 1 3/5´* S/R/Mü Trompete 8´ 
Mixtur 5f. 1 1/3´* S /Mü   Sifflöte 1 1/3´ * S/Mü Clairon 4´ 
Trompete 8´* S Chororgel Kleinoctave 1´* S/R/Mü  
Clairon 4´ S Principal 8´ M Echomixtur 4f. 2´* S/Mü Pedal Chororgel
Gambe 8´ Rankett 16´ Untersatz 32´ Mü (Akustisch)
S  Siemann 1940-44
Rohrgedackt 8´ M/Mü Dt. Oboe 8´  Subbass 16´ M
W  Weise 1948 Octave 4´  Tremulant Principal 8´ Mü (Transmission)
M  Meier 1961 Kleingedackt 4´ M/Mü   Gambe 8´ Mü (Transmission)
R  Rickert 1985 Quinte 2 2/3´ M/Mü   Rohrgedackt 8´ Mü (Transm.)
Mü  Mühleisen 2018
Gemshorn 2´ M/Mü   Choralbass 4´ M
*  Zweite Lade    

NEU: Zu den Hörproben

Weitere Instrumente befinden sich in der Krypta (Harmonium), Pfarrheim (Flügel im großen Wolfgangssaal und Klavier im Probenraum), dazu ein transportables E-Piano.

Instrumente in St. Theresia

Orgel theresiaIn der Theresienkirche befindet sich op. 119 der Orgelbaufirma "Binder und Siemann" - aus jener wurde später "Willibald Siemann und Co." - aus dem Jahre 1902. Ursprünglich ganz der romantischen Klangsprache mit vielen warmen und tragenden Grundstimmen versehen, wurde das Instrument nach dem Krieg und 1981 von u.a. dem Orgelbauer Hirnschrodt umgebaut und erweitert. Der Spieltisch befindet sich zentral zwischen den beiden Gehäusen mit Blickrichtung Altar.

Das auf pneumatischen Kegelladen stehende Instrument hat heute diese Disposition:
Hauptwerk (rechts)    Schwellwerk (links)    Pedal (links)
Bourdon 16´ * Geigenprincipal 8´ * Violonbass 16´ *
Principal 8´ * Quintatön 8´ * Subbass 16´ *
Gamba 8´ * Rohrflöte 4´ */+ Bourdon 16´ +
Gedackt 8´ */+ Flautino 2´ */+ Octavbass 8´ *
Salicional 8´ */+ Krummhorn 8´+ Choralbass 4´+
Octav 4´ * Tremulant Quintbass 2-3f.+
Koppelflöte 4´+
Superoctav 2´+ * 1902
Mixtur 4fach */+ + 1981

Instrumente in St. Vitus

Orgel Vitus
Die Karthäuserkirche St. Vitus birgt seit 1997 ein Instrument der Firma EisenbarthPassau. Unter Supervision des damaligen Orgelsachverständigen Professor Norbert Düchtel entstand ein Kleinod, dass sich trotz der schwierigen Raumverhältnisse perfekt in den Raum integriert und mit seiner barocken Klangsprache sowohl Zuhörer wie Organisten verzaubert. 

Einen besonderen Reiz stellt die historisierende Stimmung nach Kellner (einem anerkannten Versuch, die Stimmung von Bachs wohltemperierten Cembalo zu rekonstruieren) dar, die den verschiedenen Tonarten ihren ganz speziellen Glanz verleiht, welcher bei der Musik des Barock als Stilelement zur Erzeugung und Transport verschiedener Affekte und musikalischer Emotionen wichtig ist. Kunstvoll erheben sich die beiden Pfeifentürme links und rechts des mechanischen Spieltisches mit ihren klingenden Prospektpfeifen an je drei Seiten und nehmen so die Gliederung der Kirche und der - teilweise leider unwiederbringlich verlorenen - Bilder auf.


Das Instrument besitzt folgende Disposition:
I.Man. Hauptwerk     II.Man. Schwellwerk        Pedal
Principal 8' Hohlflöte 8' Subbass 16'
Gedackt 8' Salicional 8' Octavbass 8'
Octave 4' Vox coelestis 8' Bordun 8'
Traversflöte 4' Principal 4' Choralbass  4'
Sesquialtera 2f. 2 2/3'      Blockflöte 2' Posaune 16'
Superoctave 2' Quinte 1 1/3'   
Mixtur 4f. 1 1/3' Mixtur 3-4f. 2'
Trompete 8' Oboe 8'
Tremulant Tremulant

Orgelpfeifen suchen Paten

Unter dem Motto "Hast du Töne? - Stifte Musik!" startete im Mai 2015 unsere Aktion zu Orgelpfeifenpatenschaften zur Orgelsanierung. Hierbei handelte es sich um die Übernahme einer Patenschafte für eine der ca. 3800 Orgelpfeifen mit einer Länge von bis zu 12m.
2018 war es dann soweit, das Instrument wurde saniert und am dritten Advent von Bischof Rudolf Voderholzer feierlich geweiht.

Kennen Sie schon unsere Aktion „Zweiter Spieltisch“?

Mit der Orgelsanierung 2018 war die Anschaffung zweier identischer Spieltische für u.a. das gemeinsame Musizieren der Chöre in der Nähe und zur Stütze der Gemeinde geplant - Sie erinnern sich garantiert an die wunderbare Orgelweihe, die Chorgottesdienste und die Konzerte mit dem Spieltisch unten in der Kirche. Nachdem der zweite Spieltisch zunächst zurückgestellt wurde, unternehmen wir nun einen zweiten Anlauf!

Mit Blick auf den sinnvollen Einsatz der Ressourcen und nachhaltige Investitionen hat sich die Kirchenverwaltung für die Anschaffung, Sanierung und Anpassung eines gebrauchten Spieltisches entschieden. Zum Vergleich: Eine Kopie des Spieltisches aus St. Wolfgang würde Stand Oktober 2023 ca. 110.000€, der anvisierte Spieltisch mit Überarbeitung wäre bei ca. 55.000€ angesiedelt. Zum jetzigen Planungsstand können wir leider noch keine Details zum Aussehen und zur Herkunft des Spieltisches veröffentlichen; er wird bislang aber innerhalb Bayerns betrieben.

Wir bitten Sie bereits jetzt um Ihre finanzielle Unterstützung, damit wir auf dem umkämpften Markt handlungsfähig und beim „frei werden“ des Spieltisches zuschlagen können: Wie bei der Orgelsanierung können Sie auf das Konto IBAN DE71 7509 0300 0001 1005 72 Ihre Spende überweisen. Im Verwendungszweck bitte Ihren Namen und das Stichwort „2. Spieltisch“ angeben. Sollten Sie eine Spendenquittung benötigen, bitte wir um eine kurze Notiz an das Pfarrbüro mit Ihrer Adresse und dem Datum der Überweisung.

Ein Flyer erscheint in Kürze mit näheren Informationen.

Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ Ihnen allen!